Digitale Medien für Babys und Kleinkinder – ein guter Start

Die digitale Welt bietet viele Möglichkeiten, aber auch Gefahren. Damit Kinder von Medien profitieren können, sind neben den Inhalten auch die Balance zwischen Mediennutzung und medienfreier Zeit wichtig. Wie Erwachsene mit digitalen Medien umgehen, hat zudem eine Vorbildwirkung für Kinder. 

Digitale Medien und die Entwicklung von Babys und Kleinkindern

Für die Entwicklung von Kindern sind Erfahrungen mit allen Sinnen wichtig, z. B. kneten, klettern, malen mit den Fingern oder mit Klötzen bauen. Dabei lernen sie durch eigenes Erleben, Fühlen und Ausprobieren. Diese Erfahrungen fördern nicht nur die Sinneswahrnehmung, sondern auch die Fein- und Grobmotorik sowie kognitive und emotionale Entwicklung. Im Gegensatz dazu bieten mediale Erfahrungen, wie das Anschauen von Bildern oder Videos, oft nur eine passive Wahrnehmung. Sie sprechen zudem meist nur wenige Sinne an. Deshalb können kleine Kinder in ihrer Entwicklung davon nur wenig profitieren. Besonders wenn Medien dazu führen, dass wenig Zeit für andere Beschäftigungen bleibt, ist dies für die Entwicklung von Kindern schlecht.

Ein guter Start: Ab wann welche Inhalte?

Kinder unter zwei Jahren können erste Erfahrungen mit digitalen Medien sammeln, indem sie mit Erwachsenen digitale Fotos oder Videos von bekannten Personen und Orten anschauen und darüber sprechen.

Digitale Medien ab zwei Jahren:

Die Aufmerksamkeitsspanne von Kleinkindern ist noch sehr kurz, die Inhalte sollten entsprechend auch kurz und einfach zu verstehen sein. Kinder profitieren dann von digitalen Medien, wenn sie darüber sprechen und die Inhalte mit ihrem Alltag und ihren Erfahrungen verbinden können. Kurze Filme, in denen gebastelt oder geknetet wird, können Kinder beispielsweise dazu anregen, dies selbst einmal auszuprobieren.

Unsere Tipps:

  • Medien als Gesprächs- und Bastelthema: Sprechen Sie mit Ihrem Kind über seine Lieblings-Medienheld:innen und tauchen Sie gemeinsam ein in fantasievolle Welten. Vielleicht hatten Sie selbst als Kind auch eine Lieblingsfigur, die Sie Ihrem Kind zeigen können? Medienheld:innen eignen sich auch sehr gut als Anregung für Bastelprojekte oder kleine Alltagsabenteuer.
  • Aufhören leicht(er) gemacht: Legen Sie vor Beginn der Medienzeit fest, wie lange das Kind digitale Medien nutzen darf und was es danach tut. Es empfiehlt sich, anstatt einer Minutenzahl die Anzahl Episoden oder Spielrunden festzulegen.
  • Welche Inhalte genutzt werden ist oft wichtiger als die Dauer: Wenn Kinder Medien nutzen, um mit Anderen darüber zu sprechen, selbst kreativ zu werden oder etwas zu erforschen, darf die Medienzeit auch einmal etwas länger sein.
  • Keine digitalen Medien im Kinderzimmer: Bei Kleinkindern tragen Erwachsene noch die alleinige Verantwortung für die Mediennutzung. Geräte sollten deshalb in allgemein zugänglichen Räumen genutzt werden, so dass Sie das Kind jederzeit sehen und ansprechen können, damit sie bemerken, wenn es durch die Mediennutzung überfordert ist. Um eine ungestörte Nachtruhe zu unterstützen sollten digitale Geräte über Nacht nicht im Kinderzimmer bleiben.
  • Reizüberflutung und innere Anspannung: Achten Sie vor allem darauf, dass Filme oder digitale Spiele ein eher gemütliches Tempo und nicht zu intensive Farben aufweisen. Emotional belastende Themen sollten schnell wieder aufgelöst werden.
  • Gratis- Angebote für Kinder Gratis-Angebote wie YouTube oder viele gratis Games sind oft nicht kindgerecht. Öffentliche Sender wie SRF, ORF oder ARD haben gute Kinderangebote und Apps, die gratis genutzt werden können, z.B. Kikaninchen.